Olad Aden und Gangway e.V. zeigen ihren Dokumentarfilm „In den Straßen von Berlin“ im Rahmen einer Werkschau im Grünen Salon der Volksbühne. Darin geht es um folgendes:
West-Berlin in der Vorwendezeit: Immer wieder hört, liest und sieht man Berichte über die Berliner Jugendgangs, die die Stadt unsicher machen, gewalttätig sind, Straftaten begehen. Das Vorgehen der Polizei erzielt nur mäßigen Erfolg. Deshalb sucht der Berliner Senat nach anderen Wegen. Die Wahl fällt auf die Straßensozialarbeit, ein noch junges Feld der Sozialen Arbeit. Das Ziel: zu den Jugendlichen aus den Gangs hingehen und mit ihnen Perspektiven außerhalb von Gewalt und Straffälligkeit zu finden. In diesem Zuge wird Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e.V. gegründet, im Jahr der Wiedervereinigung. Diese führt just zu einer Erweiterung des Arbeitsbereichs von Gangway ins ehemalige Ost Berlin – und zu neuen Herausforderungen für den Verein!
Mitten in gesellschaftlichen Konflikten, die mehr waren als ein Ost-West-Problem, sollten die jungen Streetworker*innen nun Jugendliche in der ganzen Stadt erreichen, die sich im Deutsch-deutschen Vereinigungstaumel vergessen fühlten und keine Erwartungen mehr an die Erwachsenenwelt hatten. Sie trugen ihre Ängste und ihren Frust, ihre Radikalisierung, Rivalität und Gewaltbereitschaft, aber auch ihre Kreativität und ihren Gemeinschaftssinn auf die Straßen des wiedervereinigten Berlins. Einige der Jugendlichen von damals sind heute selbst Streetworker*innen, andere haben gänzlich andere Wege eingeschlagen. Mit ihnen und anderen Weggefährt*innen werfen wir in diesem Film einen Blick zurück auf „unser“ Berlin der Niemandszeit und geben Einblicke in die Entwicklung einer Sozialarbeit, die nicht abwartet und Regeln aufstellt, sondern die dorthin geht, wo Menschen in ihren eigenen Lebenswelten unmittelbar erreichbar sind und selbst bestimmen, wann, von wem und wie sie Unterstützung annehmen können.