Hoyerswerda 1991: Filmprojektion und Gespräch

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Zu Beginn der 1990er Jahre erreichte das Ausmaß rechtsradikaler Gewalt im wiedervereinigten Deutschland eine neue Dimension. Täglich griffen Neonazis Migrant*innen, alternative Jugendliche oder andere Menschen an, die nicht in ihr Weltbild passten – oft mit tödlichen Folgen. Zwischen dem 17. und 23. September 1991 wurden im sächsischen Hoyerswerda ein Wohnheim für Vertragsarbeiter*innen sowie ein Geflüchtetenwohnheim angegriffen. Teilweise standen bis zu 500 Personen vor den Heimen und beteiligten sich an den Angriffen. Die Polizei war nicht gewillt, die Angriffe zu stoppen. Die Ausschreitungen von Hoyerswerda bildeten den Auftakt zu einer Serie ausländerfeindlicher Ausschreitungen zu Anfang der 1990er Jahre in Deutschland.

Die Journalistin und Dokumentarfilmemacherin Julia Oelkers und der Kameramann Lars Maibaum vom Kollektiv OUT OF FOCUS stellen ihre Filme vor, die sie mit Zeugen und Überlebenden der Angriffe gedreht haben und die Teil der Webdokumentation www.hoyerswerda-1991.de sind.

Einer der Betroffenen ist Emmanuel AduAgyeman, der als Geflüchteter aus Ghana Anfang 1991 in Hoyerswerda untergebracht wurde. Nach der Filmprojektion findet ein Gespräch mit ihm und den beiden Filmschaffenden statt.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt der einwöchigen Veranstaltungsreihe und Ausstellung „Deutschland deine Kinder–Kontinuitäten rechter Gewalt“, die anlässlich des 30. und 31. Jahrestags der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda vom 17.–23. September stattfindet.

 

 

Die Veranstaltungsreihe „Deutschland deine Kinder – Zu Kontinuitäten rechter Gewalt“ wird aus dem Programm Demokratie in der Mitte gefördert.

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