Das Sonnenblumenhaus – Hörspiel und Gespräch

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Die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen zwischen dem 22. und 26. August 1992 waren die massivsten rassistisch motivierten Angriffe in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Unter Parolen wie „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ belagerte ein Bündnis aus Rostocker Anwohner*innen und eigens zu diesem Anlass angereisten Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber*innen (ZASt) und das Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Die bis zu 3000 applaudierende Zuschauer*innen behinderten den Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Mehr als hundert Vietnames*innen und antifaschistische Unterstützer*innen entgingen dem Tod in dem brennenden Haus nur knapp. Auf dem Höhepunkt der Angriffe zog sich die Polizei zeitweise völlig zurück, und die im brennenden Haus Eingeschlossenen waren schutzlos sich selbst überlassen.

2011 begannen Dan Thy Nguyen und Iraklis Panagiotopoulos ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter*innen zu suchen, die das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen überlebt hatten. Fast drei Jahre fuhren sie durch ganz Deutschland, um Menschen zu interviewen. Aus den transkribierten Interviews wurden das Theaterstück und später das Hörspiel „Das Sonnenblumenhaus“ produziert.

Anschließend findet ein Gespräch mit Vertreter*innen des Vereins Dien Hong statt, der als Reaktion auf das Pogrom von den Betroffenen selbst gegründet wurde.

Die Veranstaltung ist Teil der einwöchigen Veranstaltungsreihe und Ausstellung „Deutschland deine Kinder–Kontinuitäten rechter Gewalt“, die anlässlich des 30. und 31. Jahrestags der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda vom 17.–23. September stattfindet.

 

Das Sonnenblumenhaus

Von: Dan Thy Nguyen und Iraklis Panagiotopoulos

Mit: Claudiu M. Draghici, Jan Katzenberger, Djamila Manly-Spain

Regie: Dan Thy Nguyen

 

Die Veranstaltungsreihe „Deutschland deine Kinder – Zu Kontinuitäten rechter Gewalt“ wird aus dem Programm Demokratie in der Mitte gefördert.

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