Grüner Salon im Grünen

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Grüner Salon im Grünen

31. August 2023 @ 16:00 21:00

Bevor wir im Grünen Salon der Volksbühne die zweite Spielzeit unter unserer Regie starten, wollen wir im Grünen den Sommer feiern!

Im Rahmen des Kultursommer Festivals trifft am 31. August ab 16 Uhr der türkische Elektrofunk auf syrische Oud-Klänge, israelischen Jazz, Krautrock-Pop mit traditionell anatolischem Klang und eine griechische Fusion von Folklore, Klassik und Pop – RomaTrial e.V., der Jüdische Salon Berlin und die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e.V. laden zum OpenAir-Konzert “Grüner Salon im Grünen” ein.

Herkunft trifft auf Leidenschaft – wenn die insgesamt vier Bands und eine DJ ihre individuellen Herkunftsgeschichten mit ihrer Musik verbinden und den Berliner Sommerabend zum Glühen bringen. 

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Programm
16 Uhr – Queen of Eklektik Berlin-Istan: DJ Ipek

DJ Ipek, Photo: Ferhat Topal

Die in Berlin und Istanbul lebende queer-DJane, Produzentin und Kuratorin İpek İpekçioğlu hat sich in der Nachtleben-Szene weltweit einen Namen gemacht. Sie hat ihre Musik auf dem Glastonburry, Fusion, Sziget, At.tension, Berlin Festival und vielen anderen internationalen elektronischen und Weltmusikfestivals gespielt.

Sie gilt als eine der beliebtesten DJs der Berliner Clubszene und ist international als Queen of Eklektik Berlin-Istan bekannt. In ihrem musikalischen Spektrum trifft psychedelischer türkischer Funk auf Disco, Balkanfolk auf Minimal, anatolische Folklore auf Deep House, kurdischer Halay auf Electro, türkischer Tango auf Break Beat, Bhangra auf Moombahton, Dabke auf Reagaton, albanische Folklore auf Twerk, iranische Bandari auf Techno.



17 Uhr – Preisgekrönter Jazz mit: Omer Klein

Omer Klein Trio, Photo: Yvonne Schmedemann

Seit 2017 bei Warner Music unter Vertrag, erhielt Omer Klein 2018 den ECHO Jazz Award für sein Album „Sleepwalkers“. Im März 2023 erschien mit dem Album „Life&Fire“ sein 10. Album, mit dem sein Trio auch ihr 10-jähriges Band-Jubiläum feiert. Er spielte Konzerte u.a. beim North Sea Jazz Festival, Jazz at Lincoln Center, in der Londoner Queen Elizabeth Hall, Swing Hall Tokyo, Elbphilharmonie, Alten Oper Frankfurt, den Dresdner Musikfestspielen, in der Berliner Philharmonie und dem Wiener Konzerthaus. Klein konzertiert regelmäßig mit dem Mandolinen-Star Avi Avital, der NDR Big Band, dem Klassik-Perkussionisten Alexej Gerassimez und dem Aris Quartett. Omer Klein wurde 1982 in Israel geboren, studierte am New England Conservatory in Boston Jazz- und Klassisches Piano, zog nach New York zur Vertiefung seines Studiums. Seit 2009 lebt er in Deutschland.



18 Uhr – Eine Reise mit der Oud: Mohannad Nasser

Mohannad Nasser, Photo: Anna Sur

Seine musikalische Vision basiert auf der traditionellen arabischen Musik. Mohannads Reise mit der Oud stammte aus seiner reichen Studienzeit am Higher Institute of Music in Damaskus, wo er sein Wissen in der traditionellen orientalischen Musik perfektionierte und die klassische westliche Musik erforschte. Am Berklee College absolvierte er seinen Master-Abschluss. Während seiner Karriere konnte er die Oud-Fähigkeiten erweitern, indem er sie an verschiedene Musikstile anpasste, wie klassische Musik, Jazzmusik, brasilianische Musik oder Flamenco.

Im Jahr 2015 stand Mohannad – wie die meisten syrischen Künstler – aufgrund des Konflikts in Syrien einer harten und täglichen Gefahr gegenüber. Er zog daher in den Libanon, um Musikpädagoge zu werden. Er wurde von mehreren internationalen Organisationen ausgebildet, die Flüchtlingskindern Musikunterricht anboten. Diese inspirierende Erfahrung begeisterte ihn, die nächste Generation von Musikern zu ermutigen, ihre Stimmen zu finden.

Im Jahr 2017 veröffentlichte Mohannad das erste Album seines Oumi Ensembles „Imaginary Dance“ und startete sein Soloprojekt „L’Oud Whispers“. Mohannad erhielt mehrere Preise bei internationalen Oud-Wettbewerben und spielt seine Musik auf der ganzen Welt.


19 Uhr – Mit Kultstatus: Ata Canani & Karaba

Ozan Ata Canani, Photo: Frederike Wetzels

Ozan Ata Canani wird 1963 als Mehmet Kösger in der Türkei geboren. Der mit 12 Jahren nach Deutschland gekommene gilt bald als Wunderkind an den Bağlama, der die türkische Musik prägenden Langshalslaute Saz. Ende der 70er erfindet der jugendliche Ata eher zufällig den türkischen Rock’n’Roll deutscher Zunge – für den Liedermacher eine Möglichkeit, seine aufwühlenden Protestsongs auch bei dem des türkischen nicht mächtigen Publikum Gehör zu verleihen. Die Veröffentlichung des einflussreichen Samplers “Songs of Gastarbeiter” auf dem Münchner Label Trikont 2014 katapultiert den Sänger ins Bewusstsein einer musikinteressierten Öffentlichkeit. Ata Cananis “”Deutsche Freunde” ist der vielleicht eindrucksvollste Song des von Imran Ayata und Bülent Kullukcu kuratierten Albums.
Aber es dauert weitere sieben Jahren, bis Ozan Ata Canani mit “Warte mein Land, warte” sein offizielles Debütalbum im Mai 2021 auf Fun in the church / Staatsakt – unter massiven medialen Interesse präsentiert. Karaba sind eine instrumentale Neo-Prog- und Jazzrock-Band aus München und dem Umfeld der sich stets verjüngend Embryo: Die Mitglieder sind Andreas Kainz (Keyboards), Marcel “Maasl” Maier (Bass), Louis Bankavs (Gitarre) und Jakob Thun (Drums). Sie erlangen 2019 mit dem Titel “Der Inder” auf der Kompilation “Kraut Jazz Futurism” von Mathias Modica internationale Beachtung.

Im Mai 2021 produzieren die Münchner Kammerspiele ein kollaboratives Online-Konzert von Ozan Ata Canani und Karaba. Seither sind beide gemeinsam unterwegs – und auch auf der Seven-Inch-Single “Vom Bosphorus bis zum Rhein” zusammen zu hören, die am Jahrestag der rassistischen Morde von Hanau erscheint.
2022 ist Ata Canani einer der “Stars” des bei der Berlinale mit einem Publikumspreis ausgezeichneten Films “Aşk, Mark ve Ölüm” (Liebe, D-Mark und Tod) von Cem Kaya über die türkische Immigration nach Deutschland, und die Musik, die sie produzierte. Sein ungewöhnlicher Lebensweg wird auch in der neuen ARD Dokumentar-Serie #unterAlmans thematisiert.


20 Uhr – Meister der Bouzouki:  Nikos Chassirtzis & Band

Nikos Chassirtzis ist Musiker, Musiklehrer und staatlich geprüfter Instrumentenbauer. Er vermag seine Saiteninstrumente so zu spielen wie Jimi Hendrix und macht folgerichtig nicht nur im Kammermusiksaal der Philharmonie eine gute Figur, sondern als mutmaßlich erster Bouzouki-interpret auch auf der weltgrößten Heavy-Metal-Sause, dem Wacken Open Air.

Geboren und aufgewachsen ist Nikos in der 10.000-Einwohner:innen-Gemeinde Iraklia unweit der Grenze zu Bulgarien auf dem nördlichen griechischen Festland. Musik war in Nikos Kinderstube allgegenwärtig. Berühmt ist die Region, neben ihrer märchenhaften Landschaft, auch für ihre vielen Werkstätten für Instrumentenbau. Insbesondere die Zuma wird hier gebaut, eine ursprünglich aus Indien stammende und heute von Nordafrika über den Nahen Osten bis nach Zentral- und Ostasien populäre Trichteroboe. Nikos erster Lehrer, der Dirigent des Staatsorchesters Dimitrios Chinzos, führte ihn auf der Zurna in die Grundlagen der orientalischen Harmonielehrer und des Maqam ein, die Charakteristiken griechisch-orientalischer Volksmusik.
Auch Nikos Großvater, der seit den 60er Jahren als Gastarbeiter in Deutschland lebte, war ein Zurna-Spieler. 1987 folgte Nikos Familie ihm nach Deutschland. Schon Anfang der 90er Jahre begann Nikos, die traditionelle griechische Musik mit populärer Musik anderer Kulturkreise, Klassik, Pop und Jazz zu fusionieren. Insbesondere die in der griechischen Folklore gängige Improvisation erwies sich dabei als Schnittmenge und fruchtbare Quelle der Inspiration. Darüber hinaus ist Nikos Chassirtzis Bestandteil der Band Fanfara Kalashnikov.

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