Am 1. April 2019 erhält das Berliner Roma-Filmfestival AKE DIKHEA? den Preis des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“. 2018 wurden damit 59 Initiativen und Projekten für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am Montag, 1. April 2019 von 16.00 bis 17.30 Uhr im Fest-/Wappensaal des Roten Rathauses, Rathausstraße 15 in 10178 Berlin statt.

Das internationale Roma-Filmfestival AKE DIKHEA? (auf Romanes für „NA SIEHSTE? NA KIEKSTE?“) wurde 2017 durch den Roma-Verein RomaTrial e.V. ins Leben gerufen, um Raum für verschiedene selbstbestimmte Perspektiven von Roma und Sinti im Film zu schaffen. Das Filmfestival fand im Dezember 2018 bereits zum zweiten Mal unter der Schirmherrschaft des Senators für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, im Kino Moviemento statt und wurde durch 30 internationale Filmemacher*innen sowie ca. 600 lokale Gäste besucht.

Kritik am Wettbewerbsprozess

Im November 2018 geriet der Wettbewerbsprozess in öffentlicher Kritik, nachdem bekannt wurde, dass durch die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz in einige Bewerbungsmappen Dossiers zur politischen Tätigkeiten der engagierten Personen hinzugefügt wurden. Vor allem wer dem Innenminister Horst Seehofer, der CSU oder der AfD kritisch gegenüberstand, fiel auf. In unseren Unterlagen tauchte die Notiz auf, dass der Vorstandsvorsitzende Hamze Bytyci auf seinem privaten Twitter-Account die vermutete Pegida-Nähe der sächsischen Polizei kritisierte.

Das Festivalteam freut sich daher, dass sich der Beirat durch die Ergänzung der Bewerbungsunterlagen davon nicht abschrecken ließ, das Filmfestival als Preisträger vorzuschlagen. Hamze Bytyci, Vorstandsvorsitzender von RomaTrial und künstlerischer Leiter des Festivals erläutert: „Wir nehmen den Preis an, weil es unsere Priorität ist, dem Thema Sinti und Roma in allen gesellschaftlichen Kontexten Sichtbarkeit zu verschaffen. Dazu bietet der Preis sicherlich eine gute Gelegenheit. Darüber hinaus sind wir auf unser kleines Team sehr stolz, das das Festival bereits zum zweiten Mal mit viel ehrenamtlichem Engagement organisiert hat.“