Nicht nur Frauen generell sind innerhalb der Jazzmusik deutlich unterrepräsentiert – vor allem auch Frauen, die sich zu „People of Color“ zählen oder einen anderen Minderheitenhintergrund haben, haben es wegen anhaltender Benachteiligung besonders schwer, sich in der Szene durchzusetzen.

Deswegen initiierte RomaTrial e.V. mit der Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa das einjährige Unterstützungsprogramm RomnjaJazz: Während 11 Monate arbeiten drei Jazzmusikerinnen und -komponistinnen aus Berlin mit Sinti- und Roma-Hintergrund mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um ihre künstlerische Entwicklung voranzutreiben, ihre praktischen Management-Fähigkeiten zu verbessern und ein attraktives Image für ihre Selbstpräsentation zu kreieren.

MATILDA

Die Sängerin und Komponistin Matilda Leko ist mit Rhythmen des Balkans und der Musik der Roma aufgewachsen. Die gebürtige Wienerin mit serbischen und Roma-Wurzeln begann schon früh in ihrem Leben mit verschiedenen Musikrichtungen zu experimentieren: von den Klängen ihrer Heimat über Pop, Rock, Soul bis hin zum Jazz.

Die Entdeckung der Jazzmusik brachte sie auch nach Wien zurück, wo sie Jazzgesang studierte. MATILDA war eine der ersten Sängerinnen in Wien, die Balkanmusik mit Jazz verschmolz, und eine der ersten, die dieser Musik einen neuen Klang verlieh. MATILDAs Musik ist authentisch, grenzüberschreitend und nicht auf ein Genre oder eine Richtung beschränkt. Ihre Kompositionen sind dezent mit ethnischen Motiven akzentuiert, sie fordern und unterstreichen ihre ungewöhnlichen und kreativen Improvisationen.

Zu ihrem Repertoire gehören auch selbst komponierte ironische, politische Wiener-Lieder. Ihre Stimme ist bluesig, soulig und sehr vielseitig, die sie wie ein Instrument benutzen kann, wenn sie improvisiert. Die Texte, die sie schreibt, erzählen die Geschichte des echten Lebens.

Soundcloud

RIAH

Riah May Knight wurde 1996 in Sussex, England, geboren. Mit ihrem Hintergrund als Britin und Romnja wuchs RIAH inmitten der Roma-Bürgerrechtsbewegung auf, durch die sie politisiert wurde und eine Plattform für ihre Arbeit erhielt.

RIAH spielt Jazz Inspired, Downtempo und Original Soul, geprägt von ihrem heißblütigen Gesang, ihren stimmungsvollen Texten und einem Hauch von Folk. Sie schreibt und tritt seit zwölf Jahren als Sängerin und Songwriterin auf und trat in Institutionen wie dem Notre Dame und dem British House of Parliament, dem Brighton Dome und dem London Roundhouse auf.

RIAH arbeitet derzeit am Maxim Gorki Theater in Berlin, wo sie als Schauspielerin und Musikerin tätig ist und wo ihre Kompositionen aufgeführt werden. Sie spielt in den Theaterstücken “Roma Armee” (Eröffnungsstück der Spielsaison 2017) und “Yes but No’” (Eröffnungsstück der Spielsaison 2018), die begeisterte Musikkritiken erhalten haben, in denen sie “die blonde Amy Winehouse” genannt wird.

Im April 2018 wurde sie eingeladen, ein Performance-Stück und die Musik für die Erste Roma-Biennale „COME OUT NOW!“ zu entwickeln, die durch RomaTrial in Zusammenarbeit mit dem Maxim Gorki Theater und Studio Я organisiert wurde.

Als Alumni-Residentin des London Roundhouse vom Jahr 2018 tritt RIAH weiterhin als Solomusikerin auf und arbeitet an ihrer ersten Veröffentlichung zwischen Tourneen und Auftritten.

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TAYO

Die Afro-Sintezza deutsch-nigerianischer Herkunft Tayo Awosusi-Onutor singt mit einer warmen Soulstimme und liefert eine coole Mischung aus Soul, RnB, Jazz und Musik der Sinti und Roma.

Beide Elternteile der Künstlerin sind in der Funk & Soul Musik zuhause und diese Einflüsse bilden die musikalische Grundlage für TAYOs künstlerischen Hintergrund. Bereits im Alter von 9 Jahren hatte sie ihren ersten Gastauftritt mit der Funky Breeze Band, die die Vorband der Ohio Players war, und teilte die Bühne mit der Soul-Legende Chaka Khan. TAYO hat mit Künstler*innen wie Ferenc Snétberger, Mariah Carey und Sarah Connor zusammengearbeitet.

In ihrer Live-Performance zeigt TAYO die verschiedenen Facetten, die sie auf natürliche Weise verkörpert. Die Sängerin und Songwriterin versteht es, Lieder auf Englisch, Deutsch oder Romanes mit Leichtigkeit zu interpretieren, da sie in verschiedenen Kulturen zuhause ist.

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Foto Copyright © Stephanie Ballantine

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