Am 8. April wird der Internationale Tag der Roma* gefeiert, der an die Anfänge der weltweiten Emanzipationsbewegung der Roma* im Jahr 1971 erinnert. Zugleich werden an diesem Tag die Missstände angeprangert, die aufgrund von Rassismus und seinen Intersektionen nach wie vor weltweit bestehen: Unterdrückung und Ausgrenzung aus der Gesellschaft, Deportationen wie die von mehreren Tausend moldauischen Roma* aus Berlin. Anlässlich des 52. ROMADAY fokussieren wir uns vor allem die globalen Zusammenhänge des Umweltrassismus:

– Roma* werden europaweit zum Leben auf verseuchten Böden gezwungen: Egal ob im bleivergifteten, von der UNO errichteten Geflüchtetenlager in Mitrovica, Nordkosovo, ob auf einer der größten Mülldeponie Europas in Pata Rât, Rumänien, oder in Freiburg, Hamburg oder Heidelberg, wo Sinti* toxisch verunreinigte Grundstücke als Wiedergutmachung für die NS-Verbrechen bekamen.

– Die Gebiete und Kulturen von Indigenen und nomadischen Völkern werden weltweit durch den Klimawandel, durch den Bergbau oder gar durch touristische Erschließung zerstört: Egal ob in Sápmi im Norden Europas, ob im nordpakistanischen Ghizer, Gilgit Baltistan, oder in Mexiko, wo die Deutsche Bahn den sog. Maya-Train baut.

– Länder Südamerikas nehmen enorme Risiken und Belastungen auf sich, um die grüne Wirtschaft des Globalen Nordens möglich zu machen – um bspw. genug Lithium für die Elektromobilität zu gewinnen.

Gemeinsam machen wir klar: Die Klimakrise trifft vor allem uns – Roma* und Sinti*, Schwarze, Indigene, traditionell nomadische und Personen of Colour! Die Klimabewegung darf unsere Existenz nicht weiter ignorieren! Wir gehen daher am Internationalen Tag der Roma* auf die Straße und protestieren lautstark für Klimagerechtigkeit und unsere Zukunft.

U.a. mit Beiträgen von:

– Axel Olle Sigurd: Musiker, Produzent und Komponist aus Áhkkavarrie in Sápmi

– Ciprian-Valentin Nodis: Roma-Aktivist aus Bistrita, Rumänien

– Gianni Jovanovic: Aktivist, Autor und Performer

– Geflüchtete Roma* aus der Republik Moldau

– Kantom: Influencerin und Spoken Word Künstlerin

– Sulti: ein*e kurdische*r nicht-binäre*r Aktivist*in

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „ROMADAY 2023: No Climate For Nomads”, das vom Hauptstadtkulturfonds gefördert wird. Das gesamte Programm befindet sich unter romaday.info.