Worum geht es?
Jede*r scheint eine Vorstellung von „ihnen“ zu haben, doch an Begegnungen fehlt es bis heute: Sinti und Roma wurden auch in Deutschland jahrhundertelang unterdrückt, während der NS-Zeit zur vollständigen Auslöschung bestimmt. Und auch heute sind sie immer noch starken Vorurteilen ausgesetzt: 56% der Deutschen hätten Probleme damit, wenn sich Sinti und Roma in ihrer Gegend aufhalten würden (Quelle: Autoritarismus-Studie 2018).
Die historische Forschung der NS-Verbrechen zeigt, dass die lokale Ebene für den Ausmaß der Verfolgung entscheidend war. Wer Unterstützung im eigenen Wohnort erfuhr, hatte eine deutlich bessere Überlebenschance. Und letztendlich hat auch heute das Nebeneinander-, bzw. Zusammenleben starke Auswirkungen auf die Lebensqualität. Deswegen wollen wir mit dem Projekt „Akate!“ – auf Romanes „Hier!“ – lokale Akteur*innen im Umgang mit Antiziganismus stärken, sie mit fundiertem Wissen ausstatten und die oft fehlenden Begegnungen in einer entspannten Atmosphäre ermöglichen. Dabei achten wir besonders auf Verschränkungen von verschiedenen Formen von Diskriminierung, sei es aufgrund der Herkunft, der Religion, des Geschlechts oder des Alters.
An wen richtet sich das Projekt?
Das Projekt richtet sich in erster Reihe an verschiedene Akteur*innen in Charlottenburg-Wilmersdorf, die in den Bereichen Bildung, Antirassismus oder Soziale Arbeit tätig sind: Stadtteilzentren, Jugend- und Familienzentren, Freizeiteinrichtungen, Elterncafés, Schulen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen.
Was bietet das Projekt an?
Das 2-jährige Projekt Akate! bietet in den Jahren 2020 und 2021 einen niederschwelligen Zugang zu Grundinformationen über Sinti und Roma, baut Berührungsängste ab und regt zur Reflexion des Antiziganismus an. Es macht Sinti und Roma auf lokaler Ebene sichtbar und präsent, so dass sie endlich nicht mehr als „Fremde“, oder gar „ein Problem“ wahrgenommen werden, sondern als aktive Mitbürger*innen, die sich für die Nachbarschaft einsetzen.
Angebotene Formate
- Sensibilisierende Workshops für Schüler*innen ab der 8. Klasse und für Multiplikator*innen
- Öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen
- Semi- oder nicht-öffentliche Treffen mit lokalen Akteur*innen und informelle Beratungsangebote, die der Vernetzung dienen und das Thema Antiziganismus auf die Tagesordnung bringen
- Nachbarschaftsfrühstücke, antirassistische Spielnachmittage, Quiz-Wettbewerbe, Peer-Diskussionen in Jugendzentren mit jungen Roma, Teilnahme an Stadtteilfesten oder (Vernetzungs-)Konferenzen
Die Informationen zu diesem Projekt gibt es ebenfalls in Form eines Flyers, der hier im PDF-Format heruntergeladen werden kann.
Gefördert wird das Projekt durch:
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