An der Fachtagung „Wir wollen’s wissen! Bildungskonzepte neu denken. Ungleiche Bildungschancen für Sinti* und Roma* benennen und bekämpfen“ am 10. April 2024 nahmen rund 80 pädagogische Fachkräfte, Mitarbeitende der Bildungsverwaltung sowie Vertreter*innen aus Selbstorganisationen von Sinti* und Roma* und von BIPoC-Communities teil.
In einer ausgiebigen Workshopphase wurde unter der fachkundigen Leitung von Kelly Laubinger, Alexander Rönisch, David Paraschiv, Sara Paßquali, Dzoni Sichelschmidt, Riem Spielhaus, Estera Sara Stan und Merle Weißbach zu den Themen Lernmaterialien / Bildungsmedien, Sensibilisierung, Resilienz, Abwehrtechniken sowie zu Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungschancen gearbeitet, die in Form einer ergebnisorientierten Podiumsdiskussion zusammengeführt wurden. Dabei wurde ein Trugschluss mehrfach betont: Eine bessere Bildung von Sinti* und Roma* an sich ist kein Mittel gegen Verfolgung und Diskriminierung. Dafür müssen Vorbilder gestärkt und die Mehrheitsgesellschaft sensibilisiert werden. Ebenso für einen Perspektivwechsel, der die Verantwortung bei der Bildungspolitik und den Bildungsinstitutionen sucht – und nicht in rassistischen Stereotypen. Die Abkehr von defizitorientierten Perspektiven wurde gefordert; und auch eine stärkere Betonung des rechtlichen Rahmens – des Rechts auf Bildung.
Mit Zeit für Vernetzung während der Projektgalerie und der Mittagspause wird eins immer klarer: Durch den Austausch und die Bildung von Allianzen stärken sich die Aktiven gegenseitig und machen sich Mut für die weitere Arbeit gegen den zu erwartenden Rechtsruck bei den anstehenden Wahlen und gegen das Phänomen der „Racial Battle Fatique“.
Welche Ergebnisse noch heraus kamen und was Larissa Nedelcu, Ana-Maria Stan, David Paraschiv und Estera Sara Stan zur Bildungsmisere zu sagen haben, kann hier im ausführlichen Veranstaltungsbericht nachgelesen werden.
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