Die Ausstellung »ICARUS: Berlin-Mitte 2025« wurde von Künstler*innen und Aktivist*innen aus den Communities der Berliner Roma* und Sinti* kuratiert. »I.C.A.R.U.S« steht für »International Center for Artistic Representation and United Society« und ist ein fortlaufendes Programm, das seit August 2024 gleichzeitig überregionale Plattform, Vernetzung, Ort des Austauschs und der Reflexion ist. Geboren an der Universität der Künste Berlin und gegründet am Grünen Salon der Volksbühne, wandert »I.C.A.R.U.S« durch die Institutionen, war Teil des Programms des HKW und, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, Teil des B.A.L.L.-Festivals am Kampnagel Hamburg. Das August Bebel Institut zeigt es nun als »ICARUS: Berlin-Mitte 2025«.
Die Ausstellung verbindet Kunst, Aktivismus und Kulturvermittlung. Kunst wird hier nicht nur als Mittel zur Beschreibung der Realität verstanden, sondern als transformative Kraft und Werkzeug zur aktiven Gestaltung von Gesellschaft, um marginalisierte Perspektiven sichtbar zu machen, zu stärken und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. »ICARUS: Berlin-Mitte 2025« lädt Besucher*innen ein, bestehende Narrative zu hinterfragen und gemeinsam neue Wege in eine solidarische Zukunft zu denken.
Entsprechend widmet sich die Ausstellung den Themen Widerstand, Solidarität und Wandel. Sie beleuchtet die Fragilität sozialer Errungenschaften in einem sich aktuell stark verändernden politischen Klima und fragt, wie sich die Lebensrealitäten von marginalisierten Gruppen in den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Arbeit und Frauenrechte bereits verändert haben und welche Herausforderungen weiter bestehen.
Der »Flohmarkt der Projekte« stellt in der Ausstellung Höhepunkte der Arbeiten von BARE Berlin und RomaTrial e.V. vor – zwei Initiativen, die durch künstlerische und kulturelle Formate seit Jahren marginalisierten Stimmen eine Bühne bieten und gesellschaftliche Veränderungen anstoßen. In Interviews und Kurzfilmen beleuchten Betroffene die sozialen, politischen und kulturellen Implikationen der Ausstellungsthemen. Interaktive Elemente laden die Besucher*innen ein, ihre eigenen Perspektiven und Erfahrungen einzubringen und die Ausstellung aktiv mitzugestalten.
Kuratiert von BARE Berlin. Ein Programm von RomaTrial e.V.
Ausstellungsbesuch: Eintritt frei, Öffnungszeiten: Di: 14-18 Uhr, Fr: 16–20 Uhr, Sa: 12-17 Uhr, auf Anfrage auch gesonderte Öffnungszeiten
Wie kann Kunst zum Ausdruck von Widerstand und Veränderung werden? Der Workshop »Vision und Widerstand« lädt die Teilnehmer*innen ein, ihre Perspektiven kreativ zu reflektieren und künstlerisch sichtbar zu machen. Er findet als Teil des Rahmenprogramms der, von Künstler*innen und Aktivist*innen aus den Communities der Berliner Roma* und Sinti* kuratierten Ausstellung »ICARUS: Berlin-Mitte 2025« statt, die das ABI im März (6.-27.3.2025) zeigt.
Friederike Ruff und Vivian Eckstein geben zunächst einen kurzen Einblick in die Geschichte der Collage und deren subversives Potenzial. Gemeinsam erkunden die Teilnehmer*innen die ›Collage‹ als, in der Kunstgeschichte bewährtes Medium politischen Widerstands. Anschließend arbeiten sie an eigenen Collagen und entwickeln ihre visuelle Sprache, um Themen wie Sichtbarkeit, Transformation und soziale Gerechtigkeit für die Communities der Berliner Roma* und Sinti* kraftvoll zu gestalten. Dabei geht es darum, das eigene Bild auf kreative Weise als politischen Akt des Widerstands zu entwickeln und es im Sinne einer »Eigenrepräsentanz« in Besitz zu nehmen. Der Workshop richtet sich dabei sowohl an Personen aus den Communities der Berliner Roma* und Sinti* als auch an Allies, als Perspektivübung zum Einfühlen und zur Förderung intersektionaler Anti-Diskriminierungskompetenz.
Die Podiumsdiskussion beleuchtet den aktuellen Stand der Repräsentation von Roma* und Sinti* in Berlin und diskutiert Herausforderungen sowie Fortschritte der letzten zehn Jahre. Im Fokus stehen Sichtbarkeit, politische Kämpfe und die Auswirkungen abschiebe- und rotationspolitischer Entwicklungen. Expert*innen aus verschiedenen Initiativen teilen ihre Perspektiven und Erfahrungen.
